Liebe Freunde der Staatsgalerie Prenzlauer Berg,
am 2.10. eröffnet, anläßlich des 30. Jahrestages des DDR-Infarkts bzw. Mauerfalls, in der Gethsemanekirche eine Ausstellung mit Fotografie aus den letzten 5 Jahren einer Utopiendämmerung.
Robert Conrad, Aram Radomski und Ute Zscharnt präsentieren Arbeiten, die im Kontrast zueinander durchaus ein Kaleidoscop des Ganzen abbilden.
Die Pfarrerin der Gethsemanekirche Jasmin El-Manhy und die Staatsgalerie Prenzlauer Berg laden Euch zur Eröffnung der Ausstellung ein.
Wir freuen uns auf Euren Besuch...
FREMDGEHEN DURCHS LAND
Robert Conrad, Aram Radomski, Ute Zscharnt
Fotografie aus der DDR 1985 - 1990
Kuratorium: Henryk Gericke
Ausstellungseröffnung am 02.10.2019 um 19 Uhr in der Sakristei der Gethsemanekirche
in Anwesenheit der Künstler
mit DJ Robert Mießner (Der Expander des Fortschritts) Experimental Pop aus dem Spätsozialismus
Ausstellungsdauer vom 03.10. bis 20.10.2019
Öffnungszeiten Mo, Di, Mi, Fr 10-18 Uhr Do 10-21 Uhr Sa 10-14 Uhr So geschlossen, Eintritt frei.
Vor dem Mauerfall ereignete sich der Verfall des Systems. In der letzten langen Dekade des kurzen Daseins der DDR wurde eine schleichende Utopiendämmerung sichtbar. Der äußere Zustand der ostdeutschen Städte spiegelte die innere Verfassung der Republik. Das „Auferstanden aus Ruinen“ entsprach oft nur einer Rückkehr in dieselben. Die Häuser, aber vor allem auch die industriellen Produktionsstätten, der ganze Stolz der Nomenklatura, befanden sich im Niedergang. Viele Betriebe erinnerten an Zeiten der industriellen Revolution, die Menschen arbeiteten und lebten unter heute nur noch schwer zu vermittelnden Bedingungen.
Die Ausstellung in der Gethsemanekirche, aus Anlass des 30. Jahrestages des Mauerfalls, möchte ein Bild vom Alltag in einer DDR zwischen Erosion und Propaganda vermitteln. Trotz des ganzheitlichen Niedergangs blieb die DDR für viele Menschen eine Heimat. Daher zielt die Ausstellung „Fremdgehen durchs Land“ nicht auf eine denunziatorische Wirkung oder Siegerpose ab, sondern auf eine Bildwiedergabe, welche die DDR ablichtet, ohne sie unter- oder überzubelichten.
Garanten für eine solche Sichtweise wären viele Fotografen aus der DDR. „Fremdgehen durchs Land“ versammelt Arbeiten von drei Künstlern, die zu einer noch jungen Generation von DDR-Fotografen zählen. Die Fotografen Robert Conrad, Aram Radomski und Ute Zscharnt sind mit Bildern verbunden, deren Tenor viele kennen, doch deren Poesie auf Distanz von der Nähe zu einem Land spricht, dem man nicht hinterherweint.
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Staatsgalerie Prenzlauer Berg
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